Lo Speziale
Tue, 29 Jun
|Stralsund
Cornelius Uhle, Bassbariton: Sempronio, der Apotheker / Alessia Schumacher, Sopran: Grilletta, sein Mündel / Christopher B. Fischer, Tenor: Mengone, sein Gehilfe / Georg Bochow, Countertenor: Volpino, / Lisa Altenpohl, Gehilfe stumm lautten compagney BERLIN W. Katschner: Musikalische Leitung
Zeit & Ort
29 Jun 2021, 17:00
Stralsund, Stralsund, Deutschland
Über die Veranstaltung
Libretto nach Carlo Goldoni
Eine Koproduktion des Liebhabertheaters Schloss Kochberg mit der lautten compagney BERLIN, dem Teatru Manoel in Valetta/Malta und dem Theater Putbus/ Theater Vorpommern.
Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Stiftung der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt, den Landkreis Rügen und den Förderverein Theater Putbus e. V.
Vor 200 Jahren veröffentlichte Goethe seinen „West-östlichen Divan“, nebst der Erkenntnis: „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen“. Und war schien der Brückenschlag zwischen den Kulturen im 18. Jahrhundert so wenig selbstverständlich wie heute. In Österreich-Ungarn etwa wirkte nach den Belagerungen Wiens die Furcht vor den Osmanen fort. Zugleich aber übte alles Orientalische eine exotische Faszination aus. Mozarts Opern „Die Entführung aus dem Serail“ und „Cosi fan tutte“ erzählen von diesem Angstkitzel ebenso wie Joseph Haydns „Der Apotheker“.
Uraufgeführt wurde „Lo Speziale“ – von vielen als Haydns beste Oper gepriesen! – 1768 zur Eröffnung des Opernhauses auf Schloss Esterhazy, wo der Komponist als erster Kapellmeister dem Orchester vorstand. Auch Kaiserin Maria Theresia besuchte eine der Aufführungen dieser opera buffa, die auf einer Vorlage von Carlo Goldoni basiert und von Ungarn aus ihren Siegeszug antrat.
Die lautten compagney bringt das verwirrungsreiche Lustspiel nun wieder auf die Bühne. Getreu ihrer historischen Aufführungspraxis. Als internationale Koproduktion mit dem Liebhabertheater Schloss Kochberg, dem Teatru Manoel in Valetta/Malta sowie dem Theater Putbus. Ein aufwändiges Unterfangen, zumal der dritte Akt teilweise, aufgrund verschollener Noten, rekonstruiert werden musste.
Lückenlos vorhanden ist hingegen das Libretto dieser musikalischen Komödie, die vom geschäftstüchtigen Apotheker Sempronio erzählt. Der hat ein Auge auf seine hübsche Ziehtochter Grilletta geworfen, spekuliert allerdings in erster Linie auf die üppige Mitgift. Mit dem Lebemann Volpino tritt bald ein Nebenbuhler auf den Plan. Und auch den Apotheker-Gehilfen Mengone, aufrichtig für Grilletta entflammt, sollte Sempronio nicht unterschätzen. Eine Scharade der Täuschungen hebt an, in deren Zuge unversehens auch zwei türkische Edelleute in der Apotheke aufschlagen…
So eingängig die Handlung ist, so herausfordernd sind Haydns Gesangspartien. Eine außergewöhnliche Besetzung muss ihm seinerzeit zur Verfügung gestanden haben. Und so ist es auch in dieser Neuproduktion.